Heute leben rund eine Milliarde Menschen in Gebieten, in denen der Zugang zu Süßwasser knapp ist. Bis 2025 könnten zwei Drittel der Weltbevölkerung Schwierigkeiten haben, Zugang zu sauberem Wasser zu erhalten, um ihren Bedarf zu decken. Die Modeindustrie verbraucht eine Menge Wasser über ihre Lieferkette hinweg, von der Pflanzenbewässerung über Nassprozesse in der Produktion bis hin zum Kundenverbrauch. Für die Herstellung und Verwendung eines einfachen Baumwoll-T-Shirts zum Beispiel wird der Gegenwert von drei Jahren Trinkwasser (2.700 Liter) benötigt (Quelle: WWF). In einer Welt mit immer knapper werdenden natürlichen Ressourcen müssen wir gemeinsam daran arbeiten, diesen Verbrauch schnell zu senken. Unsere wesentliche Verpflichtung, nachhaltigere Baumwolle zu beziehen, unterstreicht unsere Bemühungen im Bereich des Wasserverbrauchs, denn nachhaltigere Baumwolle benötigt deutlich weniger Wasser als konventionelle Baumwolle.
So definieren wir unseren Wasserfußabdruck
Der Wasserfußabdruck ist ein Indikator für den Süßwassereinsatz, der sowohl den direkten als auch den indirekten Wasserverbrauch für jede Art von produktiver Tätigkeit berücksichtigt: zum Beispiel der Baumwollanbau für die von einer Person oder einer Gruppe von Personen konsumierten Produkte oder für die Aktivitäten innerhalb eines geographischen Gebiets. Es berücksichtigt den Wasserverbrauch und die Verschmutzung in jeder Phase des Produktionsprozesses und der Wertschöpfungskette und umfasst dabei drei Komponenten:
Ähnlich wie in den vergangenen Jahren setzen wir auf eine kombinierte LCA-Methode, um unsere Wasserbilanz entlang der Wertschöpfungskette zu ermitteln. Die Analyse zeigt, dass die Produktion der Rohstoffe die bedeutendste Wasserverbrauchsphase darstellt (65 %), gefolgt von den textilen Zwischenprodukten (29 %). Insgesamt machen sie damit 94 % unseres kombinierten Fußabdrucks für blaues, grünes und graues Wasser aus.
Gesamter Wasserfußabdruck im Jahresvergleich
Quelle: Aligned Incentives, 2018
Unsere Performance bei der Reduzierung unseres Wasserfußabdrucks
2018 verzeichneten wir bei unserem absoluten Wasserfußabdruck ebenso wie bei unseren absoluten Treibhausgasemissionen einen leichten Anstieg im Vergleich zu 2017, was in erster Linie auf den Umsatzzuwachs zurückzuführen ist. Trotz dieses absoluten Anstiegs ging unser geschätzter Wasserfußabdruck für den Einzelhandel seit 2012 um 9 % zurück – so bleibt nur noch 1 % bis zum Erreichen unseres Ziels für 2020, die Wasserintensität um 10 % zu senken.
Verglichen mit 2016 erzielten wir zudem eine absolute Verringerung unseres Verbrauchs an blauem Wasser in der Rohstoffgewinnung von 8 % bzw. rund 28 Millionen Kubikmeter (m3).
Die untenstehende Graphik zeigt den Vergleich unseres Wasserfußabdrucks zwischen 2016 und 2018. Die Verbesserung ist im Wesentlichen bedingt durch die Reduzierung bezogener Materialien (das Gewicht der Vorräte hat sich trotz einer Zunahme der verkauften Artikel verringert) und die Beschaffung nachhaltigerer Materialien (z. B. Baumwolle und Viskose).
Gesamter Wasserfußabdruck 2018 über unseren Lebenszyklus
Source: Aligned Incentives, 2018
Gesamter Wasserfußabdruck über unseren Lebenszyklus im Jahresvergleich
Unsere wesentliche Verpflichtung, nachhaltigere Baumwolle zu beziehen – einschließlich Biobaumwolle und Better Cotton – reduzierte unseren Wasserverbrauch erheblich. Die Beschaffung nachhaltigerer Baumwolle brachte im Vergleich zu konventioneller Baumwolle eine Verbesserung unseres Wasserfußabdrucks von 37 % bzw. 1 Milliarde m3 mit sich.
Blauer Wasserfußabdruck des Baumwollmix von C&A im Vergleich zu konventioneller Baumwolle
Grüner Wasserfußabdruck des Baumwollmix von C&A im Vergleich zu konventioneller Baumwolle
Grauer Wasserfußabdruck des Baumwollmix von C&A im Vergleich zu konventioneller Baumwolle
Unseren Wasserfußabdruck durch effizientere Produktion verringern
29 % unseres Wasserfußabdrucks resultiert aus der Textilproduktion, und hier vor allem aus dem Färben und Veredeln. Diese Produktionsschritte stehen im Mittelpunkt unseres SCM-Programms, wobei der Chemikalieneinsatz und die Abwasseraufbereitung eine zentrale Rolle spielen.
2019 werden wir auf unseren Erkenntnissen aufbauen, die wir im Rahmen der Better Mill Initiative in China und unserer bisherigen Mitarbeit am Partnership for Cleaner Textiles (PaCT) Programm in Bangladesch gewonnen haben, um unsere Lieferanten bei der kontinuierlichen Verbesserung der Wassereffizienz zu unterstützen. Darüber hinaus werden wir unsere Nutzung des Higg 3.0 Facility Environment Module ausweiten, um die Performance der Lieferanten anhand von Primärdaten nachvollziehen und so neue Maßstäbe für Verbesserungen setzen zu können.
Zudem werden wir uns auf die kontinuierliche Steigerung des Anteils unserer nachhaltigeren Rohstoffe konzentrieren und eng mit Fashion for Good zusammenarbeiten, um Innovationen im Bereich Verarbeitung und Materialien zu identifizieren, die zu einem geringeren Wasserverbrauch führen.