Wenn es um das Management nachhaltiger Chemikalien geht, arbeiten wir nach dem „Clean Factory“-Ansatz und befürworten den Ausschluss schädlicher Chemikalien – nicht nur für die Produktion bei C&A, sondern für die aller Marken. Seit der Einführung unseres Sustainable Chemicals Management (SCM) Programms hat es sich stets ausgeweitet: Inzwischen umfasst es Hunderte von Produktionsstätten in unserer Lieferkette, von Textilfabriken bis hin zu Druckereien. Wir arbeiten mit ihnen zusammen, um nachhaltige positive Auswirkungen bei der Identifizierung und Einführung sicherer Chemikalien, der Verbesserung der Chemikalienmanagementsysteme vor Ort und der Beseitigung gefährlicher Chemikalien aus dem Abwasser zu erzielen. Daneben beinhaltet diese Arbeit auch die Kommunikation unseres SCM „Minimum Performance Standard and Rating Systems“ gegenüber unserer Lieferkette sowie die regelmäßige Verbesserung des Standards. So erhöhen wir beispielsweise die von unseren Lieferanten eingesetzte Menge an zertifizierten sicheren Chemikalien.
Vollständiger Einsatz eines Instruments zur Transparenz von Chemikalien, mit dem festgestellt werden kann, welche Produkte in unserer Lieferkette verwendet werden, wer sie herstellt, in welchen Mengen sie verwendet werden und ob sie als sicherere Chemie zertifiziert sind.
Verabschiedung des Umweltmoduls der Higg Index Facility (FEM), das ein branchenweit standardisiertes Instrument zur Bewertung der Umwelt- und Chemikalienleistung in unserer Lieferkette und zur Zusammenarbeit mit Industriepartnern bei der Schaffung wirksamer Abhilfemaßnahmen vorantreibt.
Entwickelte wissenschaftlich fundierte Klimaziele, die genehmigt wurden.
Chemikalien sind Teil unseres Lebens. Sie finden auch bei der Herstellung und dem Waschen von Kleidungsstücken Verwendung, etwa beim Anbau von Rohstoffen wie Baumwolle, beim Färben oder als wichtige Inhaltsstoffe in den Waschmitteln unserer Kunden.
Wir bei C&A wollen gewährleisten, dass die bei der Herstellung unserer Produkte genutzten Chemikalien sicher für die Menschen und den Planeten sind, daher haben wir gemeinsam mit fünf führenden Marken die Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) Foundation gegründet. Heute setzt C&A mit 30 weiteren unterzeichnenden Modeunternehmen die ZDHC „Roadmap to Zero“ um, bei der wir den „Clean Factory“-Ansatz anwenden, der den Ausschluss schädlicher Chemikalien befürwortet – nicht nur für die Produktion für C&A, sondern für die aller Marken.
Mit diesem ausführlichen Bericht über unsere Fortschritte bekräftigen wir jedes Jahr unser Engagement gegenüber Greenpeace und den Standorten, an denen unsere Produkte hergestellt werden. Neben einer ausführlichen Erläuterung unseres Chemikalienmanagements und unserer Fortschritte gehen wir auch auf die vor uns liegenden Herausforderungen ein. Zudem stellen wir im Rahmen unseres SCM-Programms die jährlichen Leistungskennzahlen zu den chemischen Audits und den regelmäßigen Abwasseruntersuchungen zur Verfügung.
Der ganzheitliche Ansatz des Chemikalienmanagements von C&A umfasst drei Bereiche: Input-, Prozess- und Outputmanagement.
Wir sind uns bewusst, dass wir unsere Vision einer Lieferkette mit Null Ausstoß schädlicher Chemikalien nicht allein verwirklichen können. Nur zusammen mit der Branche, ihren Marken, NGOs, Akademikern, Chemielieferanten und Herstellern können wir einen permanenten Wandel vorantreiben. In jedem der drei oben genannten Bereiche fördert C&A die Entwicklung von Industriestandards, Instrumenten und Methoden, wie etwa unsere Aktivitäten für die Entwicklung des Higg 3.0 Facility Environmental Module (FEM) der Sustainable Apparel Coalition, der ZDHC Manufacturing Restricted Substances List (MRSL) und der ZDHC-Abwasserrichtlinien.
Darüber hinaus haben wir einen „Minimum Performance Standard“ geschaffen, um unsere Erwartungen im Chemikalienmanagement gegenüber der Lieferkette zu verdeutlichen. Jede Produktionseinheit unserer Lieferanten wird im Rahmen des SCM-Programms mit einem Rating versehen, das sie zur Erfüllung der Vorgaben oder zu Korrekturmaßnahmen veranlasst. Der Standard wird jährlich aktualisiert, um die kontinuierliche Verbesserung in Richtung ZDHC-Niveau voranzutreiben. Seit 2015 müssen all unsere Fabriken ihre Abwasserprüfberichte auf der Website des Institute of Environmental Affairs (IPE) offenlegen. Zudem sind die Berichte seit dem Bestehen des ZDHC Gateway auch dort zu veröffentlichen.
C&A arbeitet mit Branchenakteuren und Stakeholdern wie dem Institute of Public and Environmental Affairs (IPE) zusammen. Im Rahmen dieses Engagements überprüft C&A regelmäßig seine Lieferkette auf Umweltverstöße, die auf der IPE-Website aufgeführt werden, und arbeitet gemeinsam an der Verbesserung der Lieferkette in China. Diese Überprüfung geht über die direkten Lieferanten von C&A hinaus und umfasst auch die jeweiligen vor- und nachgelagerten Lieferanten, wie Chemieproduzenten, Abfallentsorgungsunternehmen und externe Abwasseraufbereitungsanlagen. Im Rahmen dieser Aktivitäten hat sich C&A dem IPE Blue EcoChain-Tool angeschlossen. Dieses benachrichtigt C&A automatisch, wenn eine Umweltverletzung in der Lieferkette festgestellt wird. Auf diese Weise kann C&A sofort reagieren und schnell mit dem jeweiligen Standort zusammenarbeiten, um das Problem zu beheben.
Das Inputmanagement ist der Eckpfeiler des SCM-Programms. Sein Ziel ist die Beschaffung von ZDHC-konformen Chemikalien für C&A-Lieferanten. In der Praxis werden chemische Produkte entsprechend den Anforderungen der ZDHC Manufacturing Restricted Substances List (MRSL) geprüft und die Ergebnisse auf dem ZDHC Gateway registriert. Das Gateway dient den C&A-Lieferanten und der gesamten Branche als globale Datenbank für sicherere Chemie.
Im Interesse einer sichereren Chemie führt C&A zusammen mit mehreren anderen Marken ein risikobasiertes „Screened Chemistry“-Programm ein, das die bestmöglichen und besseren alternativen Chemikalien identifiziert. Im Verbund mit dem ZDHC Gateway stellen wir unseren Lieferanten Informationen über sicherere Chemikalien zur Verfügung, damit sie fundierte Beschaffungsentscheidungen treffen können.
Weltweit arbeiten wir zudem mit wichtigen Chemikalienlieferanten und -herstellern zusammen, um das Bewusstsein für ZDHC und seine Anforderungen zu schärfen. Wir wollen so das Wissen über sicherere Chemie erweitern und Forschung sowie Innovation zur Entwicklung geeigneter Alternativen vorantreiben.
Prozessmanagement ist die Voraussetzung dafür, dass jeder unserer Lieferanten über das notwendige Personal, die Managementsysteme, die Werkzeuge und das Fachwissen zur Erfüllung der ZDHC-Anforderungen verfügt. Dafür haben wir 2015 das SCM-Audit entwickelt, bei dem technische Experten in Nassproduktionseinheiten unserer Lieferanten deren aktuellen Leistungsstand bewerten und einen gemeinsamen Aktionsplan zur kontinuierlichen Verbesserung erstellen.
2019 wurde unser Audit-Ansatz durch das Higg Index Facility Environmental Module (FEM) 3.0 ersetzt. Diese Bewertung baut auf dem Kernaspekt der Abwasser-, Chemikalien- und Umweltmanagementsysteme auf, mit denen wir uns seit 2015 befassen, indem wir die Bereiche Energie, Luftemissionen, Wasser und Umweltgenehmigungen einbeziehen. Um eine solide und umfangreiche Bewertung zu gewährleisten, muss die Auswertung jeder Produktionseinheit mindestens alle zwei Jahre durch Dritte verifiziert werden.
C&A verpflichtet sich, öffentlich über seine Fortschritte bei der Erfüllung des ZDHC-Standards zu berichten. Wir führen in den Produktionsstätten unserer Lieferanten regelmäßig Abwassertests nach den ZDHC-Abwasserrichtlinien durch, um den Ausschluss schädlicher Chemikalien nachzuweisen. Durch die Prüfung des Rohabwassers auf die in der ZDHC-MRSL gelisteten Chemikalien kontrollieren wir zudem die Abwesenheit schädlicher Chemikalien in den einzelnen Anlagen. Werden diese dennoch nachgewiesen, wird zusammen mit der Produktionsstätte ein Ausstiegsplan erarbeitet, der die Chemikalie schnellstmöglich durch eine sicherere Alternative ersetzt.
Darüber hinaus veröffentlichen alle C&A-Lieferanten ihre Abwasser-Testergebnisse auf der Website des IPE sowie auf dem ZDHC Gateway. Damit ist der Informationszugang der maßgeblichen Stakeholder zu den von uns jährlich erzielten Fortschritten gewährleistet.
Sichere Produkte sind auch das Ergebnis eines ganzheitlichen und effektiven Chemiemanagementsystems. Erfahren Sie hier mehr über unseren Ansatz für Produktqualität und –sicherheit. Zudem setzt C&A die Arbeit mit ZDHC fort, um ein umfangreiches Regelwerk für die Überwachung von Luftemissionen zu erstellen, das über die von C&A derzeit überwachten gesetzlichen Grenzwerte hinausgeht. Die Umsetzung soll 2021 starten.
Wir schulen unsere Lieferanten, damit sie die hohe Bedeutung und die Inhalte des Chemikalienmanagements verstehen und die nötige Infrastruktur entwickeln, um ihre Auswirkungen zu begrenzen. Dieser Kompetenzaufbau deckt viele verschiedene Bereiche ab, beinhaltet aber auch Trainings zur Verwendung bestimmter Chemikalien, zur Auswahl besserer Alternativen und zum sicheren Umgang mit Chemikalien.
Fachleute führen häufig Besuche vor Ort durch, um jegliche erforderliche Unterstützung zu leisten und um den Stand des Verbesserungsprozesses und die Zeitvorgaben im Rahmen des Corrective Action Plan (CAP) zu bewerten. C&A veranstaltet zudem regelmäßige Treffen. Auf operativer Ebene werden in unseren Büros vor Ort allgemeine Probleme und Lösungen in der Lieferkette diskutiert, während es auf Topmanagement- und Eigentümerebene um die Schärfung des Bewusstseins für unsere Anforderungen geht.
Das SCM-Programm basiert auf Zusammenarbeit. Denn wir haben früh erkannt, dass keine Marke allein das Ziel von Null Ausstoß schädlicher Chemikalien bewerkstelligen kann. Daher waren wir Gründungsmitglied der Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) Foundation, die 2012 mit dem Ziel gegründet wurde, den Einsatz von besonders priorisierten Chemikalien zu unterbinden und zwar durch:
Wir nutzen unsere globale Größe und Reichweite, um in diesen sechs Bereichen Ergebnisse zu erzielen. Dabei geht unser Unternehmen über die Einhaltung von Vorschriften hinaus. Denn wir streben letztendlich die Selbstverständlichkeit einer guten Praxis in den Fabriken der C&A-Lieferanten und in der gesamten Branche an.
C&A arbeitet mit Stakeholdern der Branche wie dem IPE zusammen. Im Rahmen dieses Engagements überprüft C&A regelmäßig seine Lieferkette auf Umweltverstöße, die auf der IPE-Website aufgeführt werden, und arbeitet gemeinsam an der Verbesserung der Lieferkette in China.
Die Laudes Foundation[1] hat intensiv mit ZDHC zusammengearbeitet, um den Ausschluss schädlicher Chemikalien in den weltweiten Lieferketten für Bekleidung und Schuhe weiter voranzubringen.
Im Rahmen der Fortsetzung der bisherigen Leistungen für die ZDHC hatte die Laudes Foundation[2] 2019 mehrere Fördergebiete:
Fünf-Jahres-Plan für strategisches Wachstum. Mit diesem Plan kann ZDHC seine Maßnahmen priorisieren und wichtige Meilensteine dokumentieren. Das unterstützt die Vision der Stiftung einer „umfassenden Verwirklichung nachhaltiger Chemie und optimaler Verfahren in der Textil-, Leder- und Schuhindustrie zum Schutz der Verbraucher, der Arbeiter und der Umwelt“. Die C&A Foundation gewährte auch einen Zuschuss, um die Umsetzung des Plans zu beschleunigen. Dazu gehören das Aufzeigen der wichtigen Rolle der Chemie, die Stärkung der organisatorischen Kapazitäten des ZDHC, die tiefgehende Unterstützung in den Zielregionen/-ländern und die Förderung der kontinuierlichen Verbesserung in der Industrie.
Weitere Fördergebiete umfassen die Entwicklung und Anwendung zweier wichtiger Instrumente, die von C&A für die gesamte Lieferkette übernommen wurden:
Erfahren Sie mehr über die Arbeit der C&A Foundation zur Unterstützung der ZDHC
Null Ausstoß von schädlichen Chemikalien bleibt ein ambitioniertes Ziel — ein Ziel, das regelmäßig aktualisiert wird, da wir kontinuierlich weitere Chemikalien ermitteln, die ausgemustert und durch sichere Alternativen ersetzt werden sollen. 2019 hat sich C&A auf die Suche nach einem Lieferkettenpartner gemacht, mit dem gemeinsam an einer vollständigen ZDHC-Übereinstimmung gearbeitet werden kann — ein Novum in der Lieferkette von C&A und eine der ersten in der Branche.
Bei der restlichen Lieferkette lag unser Fokus primär auf der Beschleunigung unseres Input-Managements mit dem Ziel, alle in unserer Lieferkette verwendeten Chemikalien zu analysieren. Dies beinhaltet die enge Zusammenarbeit mit ZDHC, um das Gateway mit Informationen zu füllen, sowie mit unseren Lieferanten, um deren Chemikalien im Gateway hochzuladen und zu registrieren. Wenn durch diesen Prozess gefährliche Chemikalien aufgedeckt werden, unterstützen wir unsere Lieferanten dabei, diese, wenn möglich, durch sichere Chemikalien auszutauschen. Dabei setzen wir auf ein risikobasiertes „Screened Chemistry“-Programm zur Bewertung der chemischen Produkte.
Zusammengenommen sind dies zentrale Bestandteile des SCM-Programms von C&A. Dieses deckt 350 Produktionsstätten unserer Nassverarbeitungsanlagen an Tier-1 und Tier-2-Standorten bis hin zu allen ausgewählten Textilfabriken ab. Der Ende 2017 über unser SCM-Programm eingeführte „Minimum Performance Standard“ ist ein ganzheitlicher Bewertungsansatz, der die Leistung einer Produktionsstätte gemäß den drei Säulen des Programms transparent zusammenfasst: Input, Prozess und Output. Der Standard umfasst zudem einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess für den Betrieb der Anlagen. Die Anforderungen werden in drei Kategorien unterteilt: Null-Toleranz, kritisch und schwerwiegend. Je nach Anzahl der erfüllten Vorgaben erhält jeder Produktionsstandort eine Bewertung.
2017 stellten wir fest, dass 71 % unserer Lieferkette unseren „Minimum Performance Standard“ nicht erfüllen. Daher haben wir uns 2018 und 2019 darauf konzentriert, hier verstärkt Einfluss zu nehmen. Dies beinhaltete spezielle Maßnahmen, um Know-how aufzubauen, Fähigkeiten zu stärken und Optimierungen entlang der Lieferkette voranzutreiben. Bis 2019 verringerte sich die Anzahl der Standorte, die unseren „Minimum Performance Standard“ nicht erfüllen, um 15 %. Die Produktionsstätten, die unseren Anforderungen nicht gerecht wurden, waren in erster Linie neue Standorte. Sie wurden 2019 in das SCM-Programm aufgenommen und führten somit ihre ersten Audits und Abwassertests durch.
Bis Ende 2019 haben wir Folgendes durchgeführt:
2017 war das erste Jahr, in dem unsere Produktionsstätten basierend auf einem Standard eine SCM-Leistungsbewertung erhielten. 29 % der Standorte erfüllten bereits unsere Anforderungen. Die übrigen erhielten als Vorgabe einen klaren Zeitrahmen für die Leistungssteigerung, die für eine weitere Zusammenarbeit mit C&A notwendig ist. 2017 stellten wir fest, dass erhebliche Anstrengungen erforderlich sind, um die Lieferkette bei der Erfüllung der Anforderungen von C&A im Chemie- und Umweltmanagement zu unterstützen.
Daher konzentrierten wir uns 2019 auf die Verbesserung unserer internen und externen Hilfsprogramme. Infolgedessen wurden 97 % der Produktionsstätten bis zum Jahresende unseren Anforderungen gerecht. Der SCM „Minimum Performance Standard“ wird von Jahr zu Jahr strenger, sodass sich die Produktionsstätten stets auf die Erfüllung der neuen Anforderungen einstellen müssen und für die erforderlichen Verbesserungsmaßnahmen im Hinblick auf den Standard von 2017 und 2018 verantwortlich sind.
2019 haben wir den Standard überarbeitet und sind von unserem internen Chemikalien-Audit zu dem von der Branche anerkannten Higg Index FEM übergegangen. Daraufhin wurde die Methode zur Überwachung der Fehlerbehebung aktualisiert und lässt sich daher nicht mehr mit den Vorjahren vergleichen.
Die oben aufgeführten Ergebnisse zeigen, dass das SCM-Korrekturprogramm funktioniert. Dennoch sind nach wie vor weitere Maßnahmen erforderlich, um das Leistungsniveau im Einklang mit den Erwartungen von C&A weiter zu steigern. Da der „Minimum Performance Standard“ jedes Jahr steigt, treibt C&A die Verbesserungen kontinuierlich voran.
Wir sind 2019 bei der Bewältigung von Herausforderungen für das Inputmanagement und bei der Förderung von Branchenlösungen deutlich vorangekommen.
Im Verlauf des Jahres 2019 hat C&A weltweit ein Warenwirtschaftssystem für Chemikalien in 350 Produktionsstätten implementiert. Damit können wir besser verstehen, welche Chemikalien unsere Lieferanten beziehen, und mithilfe einer Analyse gegenüber dem ZDHC Gateway ihre MRSL-Übereinstimmung ermitteln. Mit diesen Informationen können wir dann unser Engagement gegenüber der Chemieindustrie priorisieren und die Anforderungen der Branche mit dem Ziel diskutieren, die Zahl der auf dem Markt verfügbaren sichereren Chemikalien zu erhöhen.
C&A nutzt das ZDHC InCheck-Tool, einen standardisierten Branchenansatz zur Überwachung von Input-Chemie. Mit der Chemikalien-Inventarliste eines Standorts und deren Überprüfung auf sicherere, im ZDHC Gateway registrierte Chemikalien überprüft das Tool deren Übereinstimmung mit der MRSL. Jeder Standort erhielt einen InCheck-Bericht, den wir verwendet haben, um den Prozess zur Beseitigung schädlicher Chemikalien zu identifizieren und zu steuern.
Es ist überaus wichtig, dass die Industrie über eine einzige Informationsquelle für konforme Chemie verfügt. Um dies zu ermöglichen, brachte ZDHC 2017 mit dem Gateway eine globale Datenbank für sicherere Chemie auf den Markt. Sie erleichtert es den Chemieherstellern, Informationen mit Marken sowie Textil-, Schuh- und Lederlieferanten analog zum ZDHC-Standard sicher auszutauschen. Die ZDHC sorgt für eine globale Datenbank der konformen Chemie, indem 27 bestehende Zertifizierungen und Prüfstellen anerkannt werden.
Ende 2019 haben bereits 280 Unternehmen 18.110 einzigartige chemische Produkte von 3.395 Produzenten gekauft. Durch eine Kombination der Daten aus dem ZDHC Gateway und anderen öffentlichen Portalen konnte C&A feststellen, dass 28 % dieser chemischen Produkte im Einklang mit der MRSL sind. Nicht alle der übrigen Chemikalien stehen notwendigerweise im Widerspruch zur MRSL, sondern müssen lediglich noch zertifiziert werden. Von den in diesen Produktionsstätten verwendeten chemischen Produkten deckte das ZDHC Gateway 17 % ab. Dies zeigt, dass die Plattform noch ganz am Anfang steht, 2019 jedoch erhebliche Fortschritte bei der Ausrichtung auf den BlueSign Branchenstandard erzielt wurden.
Diese Erfahrung zeigt, dass eine globale Ausrichtung auf die chemischen Eingangsstoffe erforderlich ist, um den langen, komplexen chemischen Lieferketten der Bekleidungs- und Textilindustrie gerecht zu werden. Zu diesem Zweck arbeitet C&A weiterhin mit unseren wichtigsten chemischen Lieferanten im In- und Ausland zusammen, um die ZDHC-Anforderungen einzuführen. Ziel ist, die konforme Chemie der Lieferanten im ZDHC Gateway zu veröffentlichen.
In den vergangenen Jahren haben wir uns auf ein umfassendes System aus SCM-Audits verlassen, um das Chemikalienmanagementsystem und die Leistung der Betriebe vor Ort zu bewerten. Unser internes Auditsystem wurde 2019 zugunsten des Higg Index FEM-Industriestandards eingestellt. Dieser verbindet Hersteller, Marken und Einzelhändler bei der Analyse der Umweltauswirkungen miteinander und stellt vielfältige Schulungs- und Verbesserungsmöglichkeiten bereit. Dieses Modul bietet einen ganzheitlichen Ansatz, der weit über Chemikalien und Abwasser hinausgeht – Bereiche, auf die wir uns bisher konzentriert haben. So deckt er Umweltmanagementsysteme, Genehmigungen, Wasser, Luft, Abwasser, Chemikalien und Abfall ab.
Anhand des Higg Index haben wir die Leistung von 296 Fabriken untersucht und herausgefunden, dass die fünf größten Verstöße, die 2019 ermittelt wurden, Folgende waren:
Sobald alle Defizite identifiziert sind, arbeitet das SCM-Team mit den Betrieben gemeinsam an der Umsetzung eines Corrective Action Plans und leistet die erforderliche technische Unterstützung. Bis heute wurden über unser SCM-Programm 350 Corrective Action Plans zur Beseitigung schädlicher Chemikalien erstellt. Erstens haben wir erkannt, dass die Produktionsstätten ihre Managementsysteme und Schulungsprogramme stärken müssen, die mit mindestens vier der von uns ermittelten wichtigsten fünf Themen im Zusammenhang stehen. Zweitens müssen wir mit unserer Lieferkette daran arbeiten, dass sie ihre temporären Chemikalienlagerbereiche besser managen.
C&A hat eine Wissenslücke in der Lieferkette erkannt, die zu schließen ist, um viele der Probleme zu lösen, die wir im Rahmen unserer Audits festgestellt hatten. Die meisten Fabriken, Wäschereien und Druckereien haben nur Grundkenntnisse bei chemischen Fragestellungen und weder die Fähigkeiten noch Informationen, um die notwendigen Änderungen vorzunehmen.
Um diese Herausforderung anzugehen, organisiert C&A weiterhin eine Reihe globaler Schulungen mit einer kompetenten Beratung in Sachen Chemiemanagement. Innerhalb von zwei Tagen wurden mehr als 249 Fabrikmitarbeiter im Bereich Chemie- und Abwassermanagement unter anderem zu folgenden Fragestellungen geschult: Wie geht man mit Chemikalien und gefährlichen Abfällen in der Fabrik um, wie werden Chemikalien richtig gehandhabt und entsorgt, wie werden chemische Risikobewertungen vorgenommen und chemische Richtlinien und Managementsysteme erstellt? Außerdem wurde weiteres wichtiges Wissen vermittelt, um die in unseren Bewertungen identifizierten Lücken zu schließen.
Ein weiteres Problem sind Stoffe von Drittanbietern. Obwohl einige gute Fortschritte erzielt wurden – etwa bei der Anwendung des Moduls Higg Index 3.0 – steht die chemische Bewertung und Abwasserprüfung in einigen Ländern hier noch ganz am Anfang. Hohe Kosten sowie fehlende Ressourcen und Kooperationsmöglichkeiten bremsen die notwendige Entwicklung, damit wir unsere Ziele als Branche erreichen können.
2019 hat C&A Abwassertests an 579 Produktionsstätten in 18 Ländern nach den ZDHC-Abwasserrichtlinien vorgenommen. C&A überwacht die Abwässer in den Fabriken im Hinblick auf den Nachweis vorhandener gefährlicher Chemikalien. Seit 2018 müssen alle Produktionsstätten unserer Lieferanten ihre Abwasserprüfberichte sowohl auf der IPE-Website als auch auf dem ZDHC Gateway veröffentlichen.
Im Jahr 2019 haben wir das Abwasser unserer Lieferkette analysieren lassen. Von den bekannten 55.000 chemischen Substanzen konnten nur 0,4% nachgewiesen werden. Das heißt die Mehrheit der Substanzen gelangt nicht ins Abwasser.
358 Fabriken
296 Fabriken
Diese Grafik für 2019 zeigt die Ergebnisse der neuesten Rohabwassertestberichte von 296 Produktionsstätten weltweit nach dem „Clean Factory“-Ansatz. Das bedeutet, die Ergebnisse umfassen die gesamte Produktion aller Marken vor Ort. Produktionseinheiten, in denen nur ungeklärtes Abwasser getestet wurde (z. B. einen von ZDHC akzeptierten Bericht für eine andere Marke), wurden ausgeschlossen, um vergleichbare Resultate zu haben. Die Ergebnisse deuten auf einen positiven Trend hin. Die Standorte arbeiten weiterhin an der Identifizierung und Beseitigung gefährlicher Chemikalien, die in ihrer Produktion verwendet werden. Zehn der 14 Chemikaliengruppen weisen inzwischen eine Fehlerrate von maximal 5 % auf. Dies zeigt, dass die Mehrheit der Produktionseinheiten diese Chemikalien inzwischen nicht mehr nutzt. 2018 haben wir Herausforderungen im Rahmen der Ausstiegspläne bei AP & APEO's und Phthalaten ermittelt. Durch unsere Korrekturmaßnahmen konnten AP & APEOs von den im Jahr 2018 gefundenen 99 auf 36 im Jahr 2019 und Phthalate von 90 auf 32 verringert werden.
C&A wird weiterhin mit der Lieferkette und der Chemiebranche zusammenarbeiten, um die Zahl der ermittelten Fälle von gefährlichen Chemikalien im Abwasser auf null zu reduzieren. Die Fortschritte von C&A im Bereich des Inputmanagements von Chemikalien werden diese Arbeit unterstützen. Denn so wird das Problem direkt an der Quelle angegangen und es wird sichergestellt, dass die Produktionseinheiten wissen, welche Chemikalien den Anforderungen gerecht werden, bevor diese gekauft und verwendet werden.
Branchenweit stehen die Bekleidungshersteller weiterhin vor Herausforderungen, wenn es um die Verwendung sicherer Chemikalien geht. Faktoren wie die begrenzte Verfügbarkeit praktikabler und kostengünstiger Alternativen, die Notwendigkeit einer gründlichen Bewertung von Chemikalien, die als sicherer gelten, die mangelnde Unterstützung durch die Regierungen und die Notwendigkeit einer größeren Transparenz bei chemischen Formulierungen stellen die Lieferkette vor Schwierigkeiten. Bei C&A setzen wir auf mehrere unterschiedliche Ansätze, einschließlich Schulungen, Kompetenzaufbau und Veränderungen der Infrastruktur. So helfen wir den Lieferanten, diese Herausforderungen zu bewältigen und gleichzeitig die umfassenderen Themen zu erkennen, die außerhalb ihrer Kontrolle liegen.
Mit Blick auf 2020 und darüber hinaus werden wir unsere Arbeit mit ZDHC fortsetzen, um weitere Chemikalien zu identifizieren, die in der Branche ausgemustert werden sollten. ZDHC hat einen soliden Multi-Stakeholder-Mechanismus operationalisiert, um die MRSL zu aktualisieren, die C&A auch weiterhin anwenden wird. Wir werden auch unsere Rückverfolgbarkeit in unserer chemischen Lieferkette weiter verbessern. C&A wird seine chemische Lieferkette weiterhin analysieren, um die Verwendung, die Herkunft und die Entsorgung chemischer Produkte besser nachvollziehen zu können. Dazu gehört auch die gezielte Zusammenarbeit mit unserer chemischen Lieferkette. Dafür arbeiten wir mithilfe von ZDHC daran, die Verwendung gefährlicher Chemikalien zu identifizieren und einzustellen sowie sicherere Chemikalien für die Verwendung in der Lieferkette zu zertifizieren. Dies ist ein langwieriger Prozess, der sehr wahrscheinlich mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird, mit einem branchenweiten Handeln aber beschleunigt werden kann.
Unsere Maßnahmen zur Steigerung der Transparenz in unserer chemischen Lieferkette ermöglichen uns eine Priorisierung unserer Partnerschaften, um eine größtmögliche Wirkung sicherzustellen. 2020 und darüber hinaus werden wir nach wie vor mit wichtigen Chemielieferanten zusammenarbeiten, um die Verbreitung des ZDHC Gateway weiter voranzutreiben. Außerdem werden wir weitere Anforderungen an die Verwendung von Chemikalien für unsere Lieferkette festlegen, die auf dem Gateway registriert sind. Darüber hinaus wurde „Screen Chemistry“ nun gemäß dem Regelwerk der ZDHC übernommen und wird derzeit durch mehrere Stakeholder überprüft. Auch „Screen Chemistry“ wird weiterhin eine wichtige Rolle in unserem zukünftigen Programm einnehmen. Hier wird ein risikobasierter Ansatz verwendet, der entscheidend ist, um sicherzustellen, dass die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt vollständig analysiert werden, bevor alternative Chemikalien zum Einsatz kommen. Dies ist unerlässlich zur Vermeidung von Alternativen, die sich als Fehler herausstellen.
C&A wird weiterhin positiven Einfluss auf das Prozessmanagement ausüben. Die Anwendung des Higg Index FEM durch C&A im Jahr 2019 führte zu einer ganzheitlichen Bewertung der Umwelt- und Chemikalienperformance unserer Lieferkette. C&A wird zusammen mit unserer Lieferkette daran arbeiten, ihre Performance in kritischen Bereichen zu verbessern und die Performance unserer Lieferkette weiterhin mit der Branche vergleichen. Ein Benchmarking nach Standorttyp ermöglicht es den Facility-Managern, ihre Leistung mit denen ihrer Branchenkollegen zu vergleichen. Die Module geben den Herstellern Hinweise zur Verbesserung sowie zu aktuellen Best Practices. Sie schaffen Gesprächsmöglichkeiten zwischen den Partnern innerhalb einer Lieferkette, sodass die Unternehmen gemeinsam bessere Leistungen erbringen können. Darüber hinaus wird C&A einen soliden Mechanismus gewährleisten, um sicherzustellen, dass die FEM-Bewertung vollständig und akkurat ist. Wir erwarten daher weiterhin von allen unseren Produktionseinheiten, dass diese regelmäßig durch Dritte verifiziert werden.
C&A hat die Notwendigkeit einer solideren Schulungsplattform für das Chemikalienmanagement ermittelt. Entgegen dem bisherigen Ansatz von C&A sollten zudem die Einzelschulungen von Marken ersetzt werden. Wir werden mit unseren Partnern, wie ZDHC, zusammenarbeiten, um ein solides Schulungsprogramm zu erstellen, das die Bedürfnisse unserer Lieferkette erfüllt und hilft, die Wissenslücke zu schließen. Darüber hinaus werden die Produktionseinheiten durch das SAC-Team von C&A, das in allen wichtigen Produktionsländern vertreten ist, weiterhin fachkundige Unterstützung vor Ort erhalten.
Neben einem verstärkten Programm zum Inputmanagement setzen wir weiterhin auf Abwassertests, um die erfolgreiche Beseitigung gefährlicher Chemikalien in bestimmten Produktionsstandorten zu bestätigen bzw. um deren Fortschritte auf dem Weg zu Null Ausstoß schädlicher Chemikalien aufzuzeigen. Der Hauptfokus wird 2020 unverändert auf der Ursachenanalyse liegen. Dabei geht es um die Identifizierung der fehlgeschlagenen chemischen Nachweise an der ursprünglichen Quelle und die Suche nach Alternativen. C&A erstellt weiterhin Ausstiegspläne für jede Produktionsstätte mit einem fehlgeschlagenen chemischen Nachweis und unterstützt sie bei der Suche nach Alternativen über das ZDHC Gateway.
Ebenso setzen wir uns weiterhin für die Veröffentlichung der Ergebnisse der Abwasseruntersuchungen über das Abwassermodul des ZDHC Gateway und die IPE-Website ein. Das von der Laudes Foundation[1] geförderte Abwassermodul des Gateway dient als globales Portal für Abwassertestergebnisse, die anhand der ZDHC-Abwasserrichtlinien geprüft wurden. Es bietet Lieferanten und deren Produktionseinheiten eine einfache Möglichkeit, gesicherte und verifizierte Daten zu Abwasser und Klärschlamm an ihre Kunden, also Marken und Händler, weiterzugeben. Zugleich werden unnötige Tests begrenzt. Die Verantwortlichen können sich vielmehr auf die Verbesserung der Wasserqualität bei der Einleitung konzentrieren.
Unsere Vision ist eine globale Bekleidungsindustrie, die zu einer Kreislaufwirtschaft wird und in der Kleidung unter Berücksichtigung des nächsten Einsatzes gestaltet wird. Unsere Cradle to Cradle Certified™ T-Shirts und Jeans mit Gold-Zertifizierung sowie unser neuerer Cradle to Cradle Certified™ Jeansstoff mit Platin-Zertifizierung spielen eine entscheidende Rolle bei der Zertifizierung von sicheren Chemikalien. Diese Produktlinie wird mit weniger und dazu sichereren Chemikalien entwickelt und hergestellt. Sie ergänzt unseren übergeordneten Ansatz für ein besseres Chemikalienmanagement, indem sie Null Ausstoß schädlicher Chemikalien als reale Möglichkeit aufzeigt. Unsere Führungsrolle im nachhaltigen Chemikalienmanagement beinhaltet die Zusammenarbeit mit Lieferanten, um sämtliche gefährlichen Chemikalien aus deren Fabriken zu beseitigen – und nicht nur diejenigen aus der Produktion für C&A. Auf diese und weitere Maßnahmen streben wir einen Paradigmenwechsel an, der nicht nur unsere eigene Lieferkette, sondern die gesamte Bekleidungsindustrie umfasst.
Erfahren Sie mehr über unsere Cradle to Cradle Certified™ Produkte
[1],[2] Diese Arbeit wurde von der C&A Foundation begonnen und wird von der Laudes Foundation fortgeführt.