Nachhaltigere Baumwolle Herausforderungen hin zu unserem Ziel meistern

Unser Ziel für 2020 ist, dass unsere gesamte Baumwolle nachhaltiger ist — sie sollte entweder als zertifizierte Biobaumwolle (Organic Cotton Standard, OCS, bzw. Global Organic Textile Standard, GOTS), Better Cotton, recycelte Baumwolle oder Übergangsbaumwolle bezogen werden (Baumwolle in Umstellung wird von Bauern während der Zeit der Umstellung auf Bio-Zertifizierung produziert, üblicherweise 3 Jahre). Mit einer Annäherung an unser Ziel wird uns bewusst, dass es eine Herausforderung darstellen könnte, die noch wenigen fehlenden Prozentpunkte bis zu 100 % nachhaltigerer Baumwolle zu erreichen.

Als wir im vergangenen Jahr die Marke von 94 % nachhaltigere Baumwolle erreichten, stießen wir auf Herausforderungen, die sich auf unsere Leistungsfähigkeit, unser endgültiges Ziel von 100 % nachhaltigere Baumwolle zu erreichen, auswirken können. Die Herausforderungen, die wir 2020 meistern wollen, umfassen:

  1. Abstimmung der Better Cotton Claim Units (BCCUs): Die Abstimmung der BCCUs ist mit technischen Einschränkungen verbunden. Es ist zudem schwierig, die BCCUs von kleinen Aufträgen abzustimmen.
  2. Änderungen im Fasermix durch veränderte Modetrends: Durch neue Trends könnte sich eine Verlagerung in unserer Lieferkette ergeben, durch die wir weitere Lieferanten aufnehmen müssen.
  3. Das Biobaumwollangebot ist begrenzt: Weniger als 1 % der Baumwolle wird biologisch angebaut und die Steigerung unseres Anteils könnte durch das Angebot begrenzt werden.
  4. Ermitteln einer sicheren Quelle für recycelte Baumwolle: Recycelte Baumwolle könnte Chemikalien enthalten, die nicht mit unseren Standards übereinstimmen.
  5. Eine stärkere Bindung zu Bauern herbeiführen, die von konventionellen Methoden zu Bioanbau wechseln: Wir haben derzeit nur wenige Bauern eingebunden, die auf zertifizierte Biobaumwolle umstellen.

Zertifizierte Biobaumwolle

Better Cotton Initiative

Warum liegt der Fokus auf Baumwolle?

Solide Grundsätze unterstützen eine nachhaltigere Welt

Baumwolle wird von fast jedem täglich genutzt und bildet die Existenzgrundlage von 250 Millionen Menschen (Quelle: BCI). Baumwolle macht ungefähr 57 % aller von uns in unserer Kleidung verwendeten Materialien aus. Deshalb können wir hier mit den richtigen Maßnahmen den größten Unterschied bewirken.

Der konventionelle Baumwollanbau und die Produktionsprozesse haben erheblich größere Auswirkungen, als dies bei nachhaltigerer Baumwolle der Fall ist: Darum halten wir uns an strenge Grundsätze, um die Integrität unserer nachhaltigeren Baumwollfaser vom Feld bis in die Filialen sicherzustellen und uns dazu zu verpflichten, bis 2020 nur nachhaltigere Baumwolle zu beschaffen.

  • Wasserverbrauch und -grundsatz: Für die Herstellung eines herkömmlichen Baumwoll-T-Shirts werden 2.700 Liter Wasser benötigt (Quelle: WWF), das meiste für den Baumwollanbau. Im Vergleich zu konventionellen Methoden verbraucht man bei dem Anbau von Biobaumwolle 91 % weniger Frischwasser, da hier hauptsächlich Regenwasser genutzt wird (Quelle: Textile Exchange). Bei Bio- und BCI-Baumwolle verfolgen wir den Grundsatz, die Better Cotton-Prinzipien und Kriterien des Wassermanagements durchzusetzen. Die Einhaltung dieser Prinzipien erfolgt über das Better Cotton Assurance Programme. Bei Biobaumwolle besagt unser Grundsatz für Bauern, dass die Anforderungen für Wassermanagement im Sinne des National Organic Programme des US-Landwirtschaftsministeriums §205.200 und der EU-Verordnung 834/2007, Titel II, Artikel 3 über die ökologische/biologische Produktion und die Kennzeichnung von ökologischen/biologischen Erzeugnissen befolgt werden müssen. Diese Produktionsstandards sind nach dem Textile Exchange Organic Content Standard (OCS) bzw. dem Global Organic Textile Standard (GOTS) durch externe Zertifizierungsstellen zertifiziert.
  • Pestizideinsatz und -grundsatz: Die konventionelle Baumwollproduktion verwendet rund 5 % aller Pestizide und 16 % aller Insektizide, die weltweit in der Landwirtschaft zum Einsatz kommen (Quelle: International Cotton Advisory Committee). Dies birgt Risiken für die Umwelt und die Gesundheit der Bauern. Biobaumwolle macht den Einsatz von synthetischen Pestiziden und Düngemitteln überflüssig. Damit bei dem Anbau von Biobaumwolle keine Pestizide zum Einsatz kommen, verfolgen wir den Grundsatz von Null synthetischen Pestiziden für zertifizierte Biobaumwolle gemäß des National-Organic-Programms des US-Landwirtschaftsministeriums §205.105, des indischen National Programme for Organic Production (NPOP) Paragraph 3 und, wo zutreffend, der EU-Verordnung 834/2007 über die ökologische/biologische Produktion und die Kennzeichnung von ökologischen/biologischen Erzeugnissen. Diese Praktiken sind nach dem OCS- bzw. GOTS-Standard durch externe Zertifizierungsstellen zertifiziert. Bei Better Cotton halten wir uns an die Richtlinie der Better Cotton Initiative (BCI), nach der schädliche Auswirkungen der Pflanzenschutzpraktiken in den Prinzipien und Kriteriender Produktion minimiert werden. Diese beinhaltet auch die Pesticides List Classification der BCI.
  • Treibhausgasemissionen: Biobaumwolle geht mit 46 % weniger Kohlendioxidemissionen einher als konventionell erzeugte Baumwolle (Quelle: Textile Exchange). Unser Grundsatz für THG ist die Befolgung der Science Based Targets Initiative und unserer 2019 verabschiedeten Ziele für absolute THG-Reduzierungen, um einen Anstieg der globalen Temperatur um mehr als 1,5 Grad Celsius zu vermeiden.
  • Arbeitsthemen und unser Grundsatz: Zwangsarbeit und Leibeigenschaft gehören zu den größten Herausforderungen in der Baumwollindustrie. Die Better Cotton Initiative (BCI) setzt sich für die Sicherung menschenwürdiger Arbeitsverhältnisse ein, einschließlich Vereinigungsfreiheit, Diskriminierungsfreiheit, Eliminierung von Kinder- und Zwangsarbeit sowie Wahrung von Gesundheit und Sicherheit. Die BCI hat zudem eine Taskforce für die Bereiche Zwangsarbeit und menschenwürdige Arbeit eingerichtet, um ausgewählte Elemente des Better Cotton Standardsystems zu überprüfen. Auf der Grundlage dieser Prüfung erstellt die Taskforce Empfehlungen zur Verbesserung der Effektivität des System im Hinblick auf die Identifizierung, Vermeidung, Entschärfung und Beseitigung von Zwangsarbeitsrisiken (QUELLE: BCI). Unsere Richtlinie für sichere und faire Arbeitsbedingungen ist unser Code of Conduct für Lieferanten, der eine sichere und faire Arbeit vom Feld bis in die Filialen abdeckt.
  • Biodiversitätsgrundsatz: Biodiversität ist das Ergebnis einer nachhaltigeren Baumwollproduktion und der Anwendung der BCI- und nationalen Produktionsstandards auf Ebene der Bauernhöfe. Um bei den Bauernhöfen Biodiversität zu fördern, verfolgen wir den Grundsatz, das sowohl BCI- als auch nationale Produktionsstandards für Biobaumwolle befolgt und auf Ebene der Bauernhöfe zertifiziert werden müssen. Nach unserem Grundsatz für Better Cotton müssen sich alle Bauern an das Prinzip 4 der Prinzipien und Kriterien der BCI halten, die regelmäßig durch die BCI geprüft werden. Für zertifizierte Biobaumwolle müssen unsere Bauern die Prinzipien der nationalen Produktionsstandards (NPOP, NOP und EU) einhalten, die im Zentrum des Biobaumwollanbaus stehen. Diese betreffen eine effektive Steuerung der Bodenfruchtbarkeit, die Förderung von Lebensräumen für wildlebende Tiere sowie Sortenvielfalt beim Anbau durch die Bauernhöfe. Unser Standpunkt zur Biodiversität in der Biobaumwollproduktion wird durch nationale Produktionsstandards unterstützt und nach OCS- und GOTS-Standards zertifiziert.
  • Versorgungsprobleme: Baumwollbauern wenden sich zunehmend vom Baumwollanbau zugunsten von profitableren Kulturen wie Tabak, Sojabohnen oder Hülsenfrüchte ab. Das liegt hauptsächlich an fallenden Baumwollpreisen und Schwierigkeiten beim Zugang zu hochwertigem Saatgut (Quelle: OCA). Mit dem Anbau nachhaltigerer Baumwolle erhalten sie einen besseren Marktzugang sowie Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für eine ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltigere Produktion.

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Wo unsere Baumwolle angebaut wird

Baumwolle ist ein Strauch, der in den tropischen und subtropischen Regionen der Welt beheimatet ist, u. a. in Nord- und Südamerika, Afrika, Ägypten und Indien. Derzeit stammt 90 % der in unseren Kleidungsstücken verwendeten zertifizierten Biobaumwolle aus Indien, wo Kleinlandwirte Baumwolle und andere Nutzpflanzen nach organischen Anbaumethoden anbauen. In den vergangenen Jahren haben wir mit Nichtregierungsorganisationen (NGOs) in China zusammengearbeitet, um neue Bezugsquellen für Übergangsbaumwolle in der Region Binzhou in der nördlichen Provinz Shandong zu erschließen.

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Unsere Maßnahmen 2019

Wir arbeiten an der Erreichung unseres Ziels, dass bis 2020 100 % unserer Baumwolle nachhaltiger ist.

Steigerung der Akzeptanz von Better Cotton in allen unseren Einzelhandelsmärkten.

Unsere Performance 2019

Fortschritte auf dem Weg zu unserem Ziel 2020

In diesem Jahr lag unser Anteil an nachhaltigerer Baumwolle bei 94 %, davon 34 % zertifizierte Biobaumwolle und 60 % Better Cotton. Unser Anstieg gegenüber 71 % im Jahr 2018 ist auf die folgenden Maßnahmen zurückzuführen:

  • Bessere Abstimmungsprozesse für Better Cotton:
  • Wir haben den Prozess verbessert, wie wir unsere Aufträge mit beanstandeten Better Cotton Claim Units (BCCUs) abgleichen.
  • Dies umfasst auch eine leichte Anpassung unserer Methodik, um unsere Absichten und Maßnahmen, mehr Better Cotton zu beziehen, besser abzubilden. In den vorangegangenen Jahren wiesen wir das Better Cotton-Volumen gemäß den erhaltenen Better Cotton Claim Units (BCCUs) aus und nicht das Volumen der von uns bestellten Produkte. Folglich bildete unsere Verfolgung von Better Cotton nicht unser Bestreben ab, jedes Jahr mehr Better Cotton zu beziehen.
  • So platzierten wir 2019 Aufträge für Better Cotton-Produkte, die 60 % des bestellten Gesamtbaumwollvolumens entsprachen. Nach den gutgeschriebenen BCCUs lag der Prozentsatz der Better Cotton-Produkte bei 51 %. Die Differenz von 9 % ist das direkte Resultat der technischen Einschränkungen im Zusammenhang mit der Abstimmung der BCCUs und bildet nicht unsere Absichten ab, mehr Better Cotton zu beziehen.
  • Schulung unserer Lieferanten im BCI-Prozess: Wir haben Zeit in die Schulung unserer Lieferanten investiert, damit sie verstehen, wie BCI und das System zur Rückverfolgbarkeit von Better Cotton funktionieren.
  • Bessere Verbindungen zu Biobauernhöfen in Pakistan: Wir haben Beziehungen zu Bauern und landwirtschaftlichen Gruppen entwickelt, um uns Biobaumwolle zu sichern.
  • Sondierung von neuen Quellen für biologischen Anbau: Wir haben weitere Länder ermittelt, in denen der Anbau von Biobaumwolle zunimmt.

Prozentualer Anteil von nachhaltigerer Baumwolle am gesamten Baumwollvolumen

 

0% 100% 50% 2017 2018 2019 Better cotton Organic cotton % share of total cotton* 40% 28% 34% 38% Year 60% 33%

* From 2012 to 2016, this included REEL cotton

 

Führend bei nachhaltigerer Baumwolle

Von Textile Exchange wurde C&A für nachhaltigere Baumwolle im „Leaders Circle“ gelistet und nimmt im Sustainable Cotton Ranking von WWF/PAN den 4. Platz ein (Quellen: Textile Exchange; WWF, PAN und Solidaridad]

Prince of Wales Cotton Communiqué unterzeichnet

2017 sind wir dem Prince of Wales Cotton Communiqué beigetreten, der ersten standardübergreifenden Initiative für nachhaltigere Baumwolle. Das Communique wurde von der Prince of Wales International Sustainability Unit in Zusammenarbeit mit Marks & Spencer und der Soil Association erarbeitet. Hierbei werden Marken und Einzelhändler aufgefordert, mehr nachhaltige Baumwolle zu beschaffen und sich zu verpflichten, bis 2025 100 % nachhaltige Baumwolle zu beziehen.

Unser eigenes Ziel ist es, bereits bis 2020 100 % nachhaltigere Baumwolle zu beschaffen. Außerdem nutzen wir als weltweit größter Abnehmer von zertifizierter Biobaumwolle und drittgrößter Abnehmer von nachhaltigerer Baumwolle die Möglichkeit, unsere Erfahrungen innerhalb der Branche zu teilen und die Zusammenarbeit zwischen den Standardgebern für nachhaltige Baumwolle zu fördern. In diesem Bereich leisteten wir einen Beitrag zum CottonUp-Guide, unterstützt von der Laudes Foundation, indem wir eine Fallstudie über unseren Weg hin zu nachhaltigerer Baumwolle veröffentlichten. Der interaktive CottonUp-Guide befasst sich mit drei wesentlichen Fragen im Zusammenhang mit nachhaltiger Baumwolle: Warum ist sie so wichtig, was sollte man wissen und tun und wo fängt man an.

Den Klimawandel bekämpfen

Biobaumwolle reduziert das Treibhausgaspotenzial bei der Baumwollproduktion um 46 % (Quelle: Textile Exchange) und ist damit ein Schlüsselelement unserer Klimaschutzstrategie und bei der Entwicklung unserer wissenschaftlich fundierten Ziele.

Erfahren Sie mehr über unsere Klimaschutzaktivitäten
 

Unterstützung der Baumwollarbeiter in unserer Lieferkette

Der Kauf von Biobaumwolle wirkt sich positiv auf die Gesundheit und Sicherheit der Menschen in den von Landwirtschaft geprägten Gemeinden aus, da sie keinen gefährlichen Chemikalien mehr ausgesetzt sind. Darüber hinaus haben wir in der Vergangenheit bereits konkrete Schritte unternommen, um Baumwollarbeitern zu helfen, wenn dies erforderlich war. Vor mehr als zehn Jahren unterzeichneten wir 2007 das „Cotton Pledge“ gegen Zwangsarbeit und verpflichteten uns damit, die Praxis der Zwangsarbeit im Baumwollsektor in Usbekistan zu beenden.

Außerdem kauft C&A keine Bekleidung von Herstellern aus der chinesischen Provinz Xinjiang, und wir haben auch keine Textil- oder Garnfabrik unter Vertrag, die in dieser Region angesiedelt ist.  Wir arbeiten mit einer Reihe von großen Marken zusammen, um die aktuelle Situation in der Region Xinjiang besser zu verstehen und die Maßnahmen zu definieren, die zur Sicherstellung eines effektiven Due Diligence-Prozesses insbesondere im Hinblick auf die chinesische Baumwollproduktion ergriffen werden müssen.

Wir tolerieren keine Form der Leibeigenschaft, Zwangs- oder Gefängnisarbeit und auch keine nicht genehmigten Unteraufträge in unserer Lieferkette. Das ist in unserem Code of Conduct für Lieferanten klar formuliert und kommuniziert. Dessen Einhaltung wird durch regelmäßige Audits unseres Sustainable Supply Chain-Teams überprüft. Alle unsere Lieferanten sind verpflichtet, unseren Code of Conduct als festen Bestandteil unserer vertraglichen Beziehung und Einkaufsvereinbarungen zu unterzeichnen und einzuhalten.

Erfahren Sie mehr über unserer Unterstützung der Baumwollarbeiter in unserer Lieferkette

 

Nachhaltigere Baumwolle zur Selbstverständlichkeit machen

Da unsere Reise hin zu nachhaltigerer Baumwolle bereits vor über zehn Jahren begann, handelt es sich um einen funktionsübergreifenden Ansatz, der tief in unserem tagtäglichen Handeln verankert ist. Wir lassen uns bei diesem wichtigen Engagement für nachhaltigere Baumwolle von unternehmensweiten Zielen leiten, über deren Erreichung wir auf oberster Ebene berichten. Unsere Bemühungen gehen über unsere geschäftlichen Prozesse hinaus: Wir wollen die Baumwollwirtschaft, das Leben der Bauern und die Umwelt verbessern. Wir tun dies, indem wir die weltweite Nachfrage nach Biobaumwolle und Better Cotton erhöhen und über unser Lieferantennetzwerk die nötigen Kompetenzen aufbauen – vom Baumwollbauern bis zum Textilproduzenten.

Wir wollen für unsere Kundinnen und Kunden nachhaltigere Baumwollprodukte herstellen, ohne zusätzliche Kosten an sie weiterzugeben oder ihnen die Auswahl zu erschweren.

Unser Zeitstrahl bei nachhaltigerer Baumwolle